Ausgangspunkt bei der Rumherstellung ist
(fast) immer die Zuckerrohrmelasse, ein Nebenprodukt bei der
Zuckergewinnung aus Zuckerrohr, das einen hohen Zuckeranteil
hat. Die Melasse ist so süss, daß sie mit Wasser verdünnt
werden muß, um überhaupt zu vergären. Dieser verdünnten Melasse
werden "Skimming" und "Dunder" zugesetzt. Skimming ist ein
Schaum, der sich bei der Zuckererzeugung bildet und für das
spätere Rumaroma wichtig ist, Dunder wieder ist ein Rückstand
aus früheren Gärprozessen, der Säuren enthält, aus denen die
sogenannten Ester entstehen, sie sind für die Bildung des
Rumgeschmacks ausschlaggebend. Diese Mischung aus Melasse,
Wasser, Skimming und Dunder ergibt die Maische und deren Zusammensetzung
die Geschmacksnote des Endproduktes. Auf Grund der vielen
Möglichkeiten dies zu mischen und den geheimen Geschmacksgebern
der einzelnen Erzeuger wie Ananassaft, diverse Rinden, Blätter
oder andere exotische Aromaspender gilt Rum die vielseitigste
Spirituose der Welt. Die Maische wird darauf in riesige, bis
zu 80.000 Liter fassende Bottiche aus Holz oder Metall geleitet
und mit beigegeben ausgesuchten Hefestämmen zur Gärung gebracht.
Diese spaltet den Zucker in Alkohol und Kohlendioxid. Das
Kohlendioxid verfliegt und nach etwa zehn Tagen, je nach Aussentemperatur.
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